Wenn der Aal zweimal klopft
Wenn man sich nach übertriebenem Bierkonsum am Vortag und unter Auslassung des danach obligatorischen MoBiSchis in Folge morgendlicher Zeitnot den ganzen langen Arbeitstag aufs feierabendliche Abköddeln (ich bin kein notorischer Heimscheißer aber aus Gründen des Respekts verzichte ich darauf, meine Arbeitskollegen im räumlich äußerst knapp bemessenen Büro geruchlich über die zwangsläufigen Maßen hinaus zu belästigen) freut, muss es ja so kommen:
Mit anklopfendem Aal meistere ich den übertrieben langen und wie immer mit übertrieben großen Menschenmengen gesäumten Heimweg gerade noch eben so, indem ich das letzte Stück halb veitstänzelnd halb im gebückten Gang meines damaligen Akkordeon-Lehrers Herr Veermeier zurücklege. Außer dessen prägnanter Fortbewegungsart hat er mir übrigens kaum was beibringen können.
Nun gut: Tür aufgeschlossen und auf die kurze Zeit, die mir zum ausgiebigen Verweilen im porzellanen Wellness-Tempel verbleiben würde, bis Mitbewohner Pepo heimkehrte, gefreut. Pepo will ich aus ähnlichen Respekts- und Raumgründen ebenfalls nicht mit meinen Ausdünstungen über die Maßen belästigen.
Doch dann kommt es wie es kommen muss, das Papier ist irgendwie von der Rolle, ich merke es aber noch frühzeitig genug, bin also nicht auf den wertvollen Tip Charles Bukowskis angewiesen, der für solcherlei Fälle in Faktotum empfiehlt, die Unterpinte zu opfern.
Schweren Herzens und Hinterns also wieder auf die Straße, in der Hoffnung, der arabische Höker von ummie Egge kann mir mit Poabwisch-Equipment aushelfen. Nix. Merkwürdiges Getreide in allerlei Formen und Farben aber kein Klopapier. Auf dem hoffnungsvollen Weg zum chinesischen Krämer, noch Kurz Gedanken gemacht, ob Araber keinen Stuhlgang haben, sich anders behelfen oder womöglich…nein, es kann nicht sein, was nicht sein darf. Kürzen wir die Sache hier ab:
Auch den chinesischen Laden musste ichunverrichteter Dinge ohne Toilettenpapier in allen mir zur Verfügung stehenden Artikulationsformen inklusive Pohüsteln rohrspatzig fluchend wieder verlassen.
Aus sämtlichen Körperöffnungen Wut schnaubend, peilte ich dann den viel zu weit weg liegenden nächsten, mir bekannten, Supermarkt an. Da ich aber, durch den Umweg über den Chinamann, dismal einen anderen Weg einschlug, hatte ich das unfassbare Glück einen mir bis dato unbekannten Supermarkt zu finden! Hinzu kommt, dass es sich bei diesem auch noch um einen Discounter handelte ich also einen 20er Pack zum Preis von einem 10er Pack erstehen konnte. Grande!
Zu Hause traf ich dann zeitgleich mit Pepo ein, der sich auch erstaunt darüber zeigte, dass sich ganz in unserer Nähe ein Discount-Supermarkt befindet. Hierzu gilt anzumerken, dass der Italiener an sich lieber den doppelten Preis für Markenprodukte in einer vergleichsweise anheimelnden Atmosphäre eines normalen Supermarktes ausgibt als wie der Deutsche an sich zu Aldi oder Penny zu gehen.
Auch ich trage gerne schöne Kleidung und esse leckere Dinge. Wenn es sich vermeiden lässt, muss es aber keine Sonnenbrille für zwei- bis dreihundert Euro sein und wenn auf dem Frischkäse Miree statt Bresso steht, ist mir das auch egal. Dem Italiener an sich aber offensichtlich nicht. Der verzichtet lieber auf andere Luxusartikel. Wie zum Beispiel eine eigene Wohnung.
Am Wochenende habe ich nämlich den guten Pepo nach Hause zu seiner Familie in Brescia begleitet (ein Ausflug über den noch öfter berichtet werden soll, wenn ich dazu technisch irgendwann einmal in der Lage sein werde, hoffentlich auch in Form eines hier zu bewunderten Filmes, den ich gemacht habe). Da war ich unter anderem am Samstag mit zu der Geburtstagsfeier seines besten Freundes Massimo eingeladen.
Die „Party“ fand im kleinen Kreis bei den Eltern von Massimo und Sara, der Schwester, statt. Schließlich wohnen beide, er 29, sie 25, wie selbstverständlich noch zu Hause. Zu der merkartigen Festivität soll an einem anderen Tag von mir noch mehr geschrieben werden, wenn ich da mal Bock drauf habe, im Moment ist nur wichtig: Als ich mal lullern musste, bat ich Massi höflich mir doch den Weg dorthin zu zeigen. Ein Fingerzeig hätte gereicht, groß war die Wohnung nicht aber er so gleich: „Nee, hier, komma mit, digger, kann ich dir aufm Weg dahin gleich nochma mein Zimmer zeigen!“
Wir betraten das Zimmer des 29-jährigen, das noch sehr nach Pubertät aussah, inklusive Kuscheltieren und tollen Postern von Sportlern und Popstars, die er mir alle zeigte. Und ich dann so: „Ach ja, und da ist ja auch Jesus!“ Darauf Massi: „Ach das, nee, das gehört meiner Schwester!“ Da fiel mir erst auf, dass sich in dem 15-Quadratmeterzimmer zwei Betten befanden. Massimo und Sara teilten sich also schon ihr Leben lang ein kleines Zimmer. Auch, dass beide bereits ihr Studium (er Informatik, sie Jura) abgeschlossen und Jobs haben, ist für beide noch kein Grund auszuziehen.
Ich hingegen war, zurück in Mailand, froh, mein Klopapier selbst und zwar beim Discounter zu kaufen und dafür beim Geschäft ungestört zu sein. Dass Pepo nun zu Hause war, hmm, sein Pech.
Mit anklopfendem Aal meistere ich den übertrieben langen und wie immer mit übertrieben großen Menschenmengen gesäumten Heimweg gerade noch eben so, indem ich das letzte Stück halb veitstänzelnd halb im gebückten Gang meines damaligen Akkordeon-Lehrers Herr Veermeier zurücklege. Außer dessen prägnanter Fortbewegungsart hat er mir übrigens kaum was beibringen können.
Nun gut: Tür aufgeschlossen und auf die kurze Zeit, die mir zum ausgiebigen Verweilen im porzellanen Wellness-Tempel verbleiben würde, bis Mitbewohner Pepo heimkehrte, gefreut. Pepo will ich aus ähnlichen Respekts- und Raumgründen ebenfalls nicht mit meinen Ausdünstungen über die Maßen belästigen.
Doch dann kommt es wie es kommen muss, das Papier ist irgendwie von der Rolle, ich merke es aber noch frühzeitig genug, bin also nicht auf den wertvollen Tip Charles Bukowskis angewiesen, der für solcherlei Fälle in Faktotum empfiehlt, die Unterpinte zu opfern.
Schweren Herzens und Hinterns also wieder auf die Straße, in der Hoffnung, der arabische Höker von ummie Egge kann mir mit Poabwisch-Equipment aushelfen. Nix. Merkwürdiges Getreide in allerlei Formen und Farben aber kein Klopapier. Auf dem hoffnungsvollen Weg zum chinesischen Krämer, noch Kurz Gedanken gemacht, ob Araber keinen Stuhlgang haben, sich anders behelfen oder womöglich…nein, es kann nicht sein, was nicht sein darf. Kürzen wir die Sache hier ab:
Auch den chinesischen Laden musste ich
Aus sämtlichen Körperöffnungen Wut schnaubend, peilte ich dann den viel zu weit weg liegenden nächsten, mir bekannten, Supermarkt an. Da ich aber, durch den Umweg über den Chinamann, dismal einen anderen Weg einschlug, hatte ich das unfassbare Glück einen mir bis dato unbekannten Supermarkt zu finden! Hinzu kommt, dass es sich bei diesem auch noch um einen Discounter handelte ich also einen 20er Pack zum Preis von einem 10er Pack erstehen konnte. Grande!
Zu Hause traf ich dann zeitgleich mit Pepo ein, der sich auch erstaunt darüber zeigte, dass sich ganz in unserer Nähe ein Discount-Supermarkt befindet. Hierzu gilt anzumerken, dass der Italiener an sich lieber den doppelten Preis für Markenprodukte in einer vergleichsweise anheimelnden Atmosphäre eines normalen Supermarktes ausgibt als wie der Deutsche an sich zu Aldi oder Penny zu gehen.
Auch ich trage gerne schöne Kleidung und esse leckere Dinge. Wenn es sich vermeiden lässt, muss es aber keine Sonnenbrille für zwei- bis dreihundert Euro sein und wenn auf dem Frischkäse Miree statt Bresso steht, ist mir das auch egal. Dem Italiener an sich aber offensichtlich nicht. Der verzichtet lieber auf andere Luxusartikel. Wie zum Beispiel eine eigene Wohnung.
Am Wochenende habe ich nämlich den guten Pepo nach Hause zu seiner Familie in Brescia begleitet (ein Ausflug über den noch öfter berichtet werden soll, wenn ich dazu technisch irgendwann einmal in der Lage sein werde, hoffentlich auch in Form eines hier zu bewunderten Filmes, den ich gemacht habe). Da war ich unter anderem am Samstag mit zu der Geburtstagsfeier seines besten Freundes Massimo eingeladen.
Die „Party“ fand im kleinen Kreis bei den Eltern von Massimo und Sara, der Schwester, statt. Schließlich wohnen beide, er 29, sie 25, wie selbstverständlich noch zu Hause. Zu der merkartigen Festivität soll an einem anderen Tag von mir noch mehr geschrieben werden, wenn ich da mal Bock drauf habe, im Moment ist nur wichtig: Als ich mal lullern musste, bat ich Massi höflich mir doch den Weg dorthin zu zeigen. Ein Fingerzeig hätte gereicht, groß war die Wohnung nicht aber er so gleich: „Nee, hier, komma mit, digger, kann ich dir aufm Weg dahin gleich nochma mein Zimmer zeigen!“
Wir betraten das Zimmer des 29-jährigen, das noch sehr nach Pubertät aussah, inklusive Kuscheltieren und tollen Postern von Sportlern und Popstars, die er mir alle zeigte. Und ich dann so: „Ach ja, und da ist ja auch Jesus!“ Darauf Massi: „Ach das, nee, das gehört meiner Schwester!“ Da fiel mir erst auf, dass sich in dem 15-Quadratmeterzimmer zwei Betten befanden. Massimo und Sara teilten sich also schon ihr Leben lang ein kleines Zimmer. Auch, dass beide bereits ihr Studium (er Informatik, sie Jura) abgeschlossen und Jobs haben, ist für beide noch kein Grund auszuziehen.
Ich hingegen war, zurück in Mailand, froh, mein Klopapier selbst und zwar beim Discounter zu kaufen und dafür beim Geschäft ungestört zu sein. Dass Pepo nun zu Hause war, hmm, sein Pech.
PhiSch - 24. Apr, 22:41